Nach den heftigen Schneefällen hat sich die Lage im Laufe des Montags entspannt. Obwohl es ab Sonntag fast ununterbrochen überall im Allgäu geschneit hatte, ereigneten sich weniger Unfälle als sonst. „Offensichtlich haben sich die Verkehrsteilnehmer inzwischen an den Schnee gewöhnt“, sagte Polizei-Pressesprecher Dominic Geißler.
Ab Dienstag wird vorübergehendes Tauwetter erwartet. In Oberstdorf stieg die Schneehöhe auf über einen Meter. Das hat es laut Meteogroup seit 2000 nicht mehr gegeben. Alles wichtige zum Thema Schnee, Winter und Wetter im Allgäu:
- Lawinengefahr In den Hochlagen der Allgäuer, Ammergauer und Werdenfelser Alpen herrschte auch am Montag eine große (Stufe vier von fünf), unterhalb der Waldgrenze eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe drei). (Lesen Sie auch: Spektakulärer Lawinenabgang im Tannheimer Tal: Straße vier Meter hoch von Schnee verschüttet)
- Schienenverkehr Während der Verkehr auf den Straßen wieder rollt, kam es in der Region am Montag bei der der Bahn immer noch zu Problemen. Viele Züge fielen aus, viele Strecken sind noch nicht befahrbar.
- Dramatische Rettung Am Wolfskopf bei Trauchgau (Ostallgäu) hattte am Samstagmorgen ein 48-jähriger Skitourengeher einen internistischen Notfall erlitten und war bewusstlos. In einer dramatischen Rettungsaktion versuchten Bergwachtler zu ihm zu gelangen. Wegen des dichten Nebels musste ein Rettungshubschrauber zwei Mal abdrehen, bevor er Bergwachtler bei dem 48-Jährigen absetzen konnte. Per Raupen-Quad versuchten Retter ebenfalls, durch den tiefen Schnee zu dem Patienten zu gelangen. Eine Bergwacht-Notärztin, die privat auf Skitour war, kam zufällig zur Einsatzstelle. Der stark unterkühlte Tourengeher wurde notärztlich versorgt und dann ins Krankenhaus gebracht.
- Dachlawinen Schilder mit Aufschriften wie „Vorsicht, Dachlawinen“ sind dieser Tage keine Seltenheit. Doch entbinden sie Hausbesitzer tatsächlich von jeglicher Verantwortung, sollten Fahrzeuge oder passanten von herabstürzendem Schnee getroffen werden? Das kommt, wie so oft, auf den Einzelfall an, sagt Marc Armatage, Vorsitzender des Anwalts-Vereins Kempten. „Gibt es ein Schild, trifft den Verunfallten in der Regel zumindest eine Mitschuld.“ Es komme unter anderem aber auch darauf an, wie viel Schnee sich angesammelt hat und wie groß die Veranlassung für den Hausbesitzer war, etwas dagegen zu unternehmen.
- Winterdienst Die meisten Kommunen übertragen die Pflicht zur Reinigung der Wege, die am Grundstück liegen, auf dessen Eigentümer. In der Regel sind also Eigentümer oder Vermieter für den Winterdienst verantwortlich. Diese Aufgabe kann aber auf den Mieter übertragen werden. Bei extremen Witterungsbedingungen muss laut Mieterbund auch mehrmals am Tag geräumt werden – selbst dann, wenn Vermieter oder Mieter einem Beruf nachgehen und deshalb gar nicht zu Hause sind. Notfalls müsse man sich mit den Nachbarn absprechen oder einen Winterdienst beauftragen.
- Aussichten Diese Woche soll es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) deutlich milder werden. Zum Wochenende sinken die Temperaturen aber voraussichtlich schon wieder.
- Hochwassergefahr? „Es steht uns keine größere Hochwasserlage bevor, da in den Regionen, in denen es viel geschneit hat, für die nächsten Tage kaum Niederschlag vorhergesagt wiurd“, erklärt Diplom-Meteorologe Marco Manitta vom DWD. Zudem wirkt eine dickere Schneedecke zunächst einmal wie ein Schwamm, der Regenwasser puffert, also zurückhält.
- Feuerwehr Auch bei Schnee und Kälte kann es zu Bränden in Wohnhäusern oder Unternehmen kommen. Die Feuerwehr bittet daher, auch die Hydranten frei zu schaufeln – und zwar die Überflur- genau wie die Unterflurhydranten. „Die Hydranten sollten von der Straße aus gut zu erkennen und auch benutzbar sein“, sagt der Ostallgäuer Kreisbrandrat Markus Barnsteiner. „Im Einsatz zählt jede Minute.“ Müssten die Feuerwehrleute erst in den Schneemassen nach den Hydranten suchen und diese dann frei legen, könnte wertvolle Zeit verloren gehen. „Wichtig ist zudem, dass trotz des vielen Schnees die Feuerwehrzufahrten frei gehalten werden und auch befahrbar sind“, sagt Barnsteiner. Außerdem sollten die Zufahrten in enge Straßen für Einsatzfahrzeuge passierbar sein.
- Unfälle Auch am Montag kam es im Allgäu zu einigen Unfällen. Viele davon schneebedingt, sagte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion. Zum Beispiel rutschte ein Räumfahrzeug gegen ein geparktes Auto - auf der A7 schlitterte ein Autofahrer von der Fahrbahn.

Gewinnspiel bei Facebook: Wir suchen die schönsten Schnee-Skulpturen
Der Schnee türmt sich in Gärten und auf den Straßen und viele nutzen die Corona-Zeit, um tolle Schnee-Skulpturen zu bauen. So zum Beispiel auch die vierjährige Lea aus Irsee. Gemeinsam mit ihrer Mama hat sie einen Marienkäfer gebaut und den Schnee mit Wasserfarben angemalt.
Haben Sie auch eine Schnee-Skulptur gebaut? Dann posten Sie gern ein Foto davon unter unseren Facebook-Beitrag. Alle Leser können bis Freitagabend mit einem "Like" abstimmen, welche Skulptur am tollsten ist. Unter allen Einsendungen werden zwei Thermoskannen der Allgäuer Zeitung verlost.