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Unternehmensnachfolge in Deutschland: Auf was kommt es an? Drei Unternehmer erzählen

Nachfolgeprobleme

In immer mehr Unternehmen ist die Nachfolge ungelöst - Drei Allgäuer Firmenchefs berichten

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    Drei bekannte Allgäuer Unternehmer berichten über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Nachfolge.
    Drei bekannte Allgäuer Unternehmer berichten über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Nachfolge. Foto: Matthias Becker/PFEIFER/Rapunzel/ Collage AZ

    Unternehmensnachfolge ist ein drängendes Thema für die Wirtschaft in Deutschland. Viele Firmenchefs, die in den nächsten Jahren abdanken wollen, suchen nach Nachfolger und Nachfolgerinnen - und finden nur selten geeignete und interessierte, wie eine Studie der staatlichen Förderbank KfW aus dem Februar 2024 zeigt.

    Jeder dritte Inhaber im deutschen Mittelstand ist über 60 Jahre alt, gleichzeitig sollen bis Ende 2027 in ganz Deutschland jährlich im Schnitt 125.000 Unternehmen aus dem Mittelstand übergeben werden. Trotz eines Höchststands an bereits geplanten Nachfolgen prognostiziert die Studie eine wachsende "Nachfolgelücke". Also eine steigende Zahl an Unternehmen, deren Nachfolge ungelöst ist. Unter anderem auch, weil die Nachfolge-Generation immer weniger Interesse an einer Übernahme hat. Und selbst wenn es Interessenten für eine Übernahme gibt, kann der Nachfolgeprozess noch scheitern. Laut KfW trifft das aktuell rund 15 Prozent der Unternehmen, die in den nächsten zwei Jahren übergeben wollen.

    Doch was ist wichtig, damit die Nachfolge gelingt? An welchen Hürden kann der Prozess scheitern? Und welche Punkte sind eher zweitrangig? Wir haben drei Allgäuer Unternehmer zu ihren ganz persönlichen Erfahrungen beim Thema Nachfolge befragt - und einige spannende Antworten erhalten.

    Nachfolge in Allgäuer Unternehmen - Das sagen drei Firmenchefs aus der Region

    • Gerhard Pfeifer leitet den Seil- und Hebetechnik-Spezialisten Pfeifer aus Memmingen. Das Familienunternehmen feierte vergangenes Jahr 444-jähriges Bestehen und zählt mit einem Umsatz von mehreren Hundert Millionen Euro und einer internationalen Ausrichtung zu den größeren Firmen im Allgäu. Gerhard Pfeifer selbst übernahm die Firma von seinem Vater, einem schillernden Unternehmer. Welche Herausforderungen das für ihn mit sich brachte - und wieso ein Versuch für seine eigene Nachfolge scheiterte, erzählt der Ex-IHK-Präsident hier: "Gerhard Pfeifer: "Die Nachfolge war für mich mit vielen Emotionen verbunden" (Zum Interview) AZ+

    • Bei Seraphine Wilhelm, Tochter von Rapunzel-Gründer Joseph Wilhelm, sah es lange nicht danach aus, dass sie einmal ins Familienunternehmen einsteigt. Nach ihrer Ausbildung zog sie in die USA und lebte dort über ein Jahrzehnt. Nun hat sie mit zwei Geschwistern Anfang 2024 doch die Geschäftsführung übernommen. Doch der ganze Prozess dauerte etwa zehn Jahre. Warum sie den Prozess von einer Coachin begleiten ließen - und welche Tipps sie für ihr jüngeres Ich hat, erzählt sie hier: Seraphine Wilhelm: "Wir sollten den persönlichen Rucksack draußen lassen" (Zum Interview) AZ+
    • Matthias Brack führt eine Schreinerei in vierter Generation. Als er 2006 als Geschäftsführer in die Firma kam, war es noch eine Schreinerei für alles. Es folgte die Spezialisierung auf Wintergärten. Im Gespräch mit unserer Redaktion blickt Brack auf die Übergabe zurück und erklärt, was er heute anders machen würde - und warum es nicht immer gut ist, alle alten Zöpfe abzuschneiden. Matthias Brack: "Es war gut, dass es einen klaren Cut gab" (Zum Interview) AZ+

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