Die Wandersaison 2022 hat längst begonnen. In den Allgäuer Alpen sind nun wieder viele Wanderer unterwegs. Gleichzeitig kommt ab Mai und Juni auch das Vieh auf die Alpen in der Region. Beim Alpwirtschaftlichen Verein Allgäu (AVA) sind insgesamt 701 Alpen gelistet, davon die meisten im Oberallgäu. 170 Betriebe verfügen über eine Konzession, um Wanderer und Mountainbiker bewirtschaften zu dürfen.
Nach Angaben von Dr. Michael Honisch, Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins, kommen diesen Sommer etwa 30 000 Stück Jungvieh - Schumpen genannt - auf die Alpen, zudem 2500 Kühe, deren Milch auf den Sennalpen zu Käse verarbeitet wird. Im vergangenen Sommer kam es im gesamten Alpenraum immer wieder zu kritischen Szenen zwischen Kühen und Wanderern. Im Nachbarland Österreich hat Tourismusministerin Elisabeth Köstinger auf diese negative Entwicklung reagiert. Man wolle Touristen und einheimische Wanderer über "alle Kanäle" ansprechen. Deshalb wude auf Youtube dieses Video mit 10 Verhaltensregeln veröffentlicht:
Die 10 Regeln im Umgang mit Weidetieren lauten zusammengefasst:
- Kontakt zum Weidevieh vermeiden. Die Tiere nicht füttern.
- Ruhig verhalten. Das Weidevieh nicht erschrecken.
- Achtung vor Mutterkühen. Sie beschützen ihre Kälber. Begegnungen, insbesondere mit Hunden, vermeiden.
- Hunde an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier zu erwarten: Sofort ableinen!
- Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen.
- Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit großem Abstand umgehen.
- Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, ausweichen.
- Bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere: Weidefläche zügig verlassen.
- Zäune beachten! Falls es ein Tor gibt, darf es benutzt werden. Danach Tor unbedingt schließen und Weide zügig überqueren.
- Begegnen Sie den dort arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt.
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