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Ein Riss klafft am Gipfel: Der Hochvogel im Allgäu bricht auseinander

Fakten zum Hochvogel

Klaffender Riss am Gipfel: Dieser Allgäuer Berg bricht langsam auseinander

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    Der markante Gipfel des verschneiten Hochvogels von der Nebelhorn Gipfelstation aus. Dort oben klafft ein großer Spalt - denn der Berg bricht langsam auseinander.
    Der markante Gipfel des verschneiten Hochvogels von der Nebelhorn Gipfelstation aus. Dort oben klafft ein großer Spalt - denn der Berg bricht langsam auseinander. Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    Der Hochvogel ist einer der bekanntesten Berge im Allgäu - obwohl er nur der dreizehnthöchste Gipfel der Allgäuer Alpen ist. Das liegt zum Einen an seiner Lage. Die meisten höheren Berge befinden sich im zentralen und westlichen Teil der Allgäuer Alpen. Der Hochvogel steht hingegen im Ostteil, wo die benachbarten Gipfel allesamt kleiner sind. Er dominiert dort weite Teile des Gebirges.

    Zum Anderen machte der Berg zuletzt immer wieder Schlagzeilen. Grund dafür ist ein großer Riss im Fels am Gipfel. Der Berg droht, über kurz oder lang auseinander zu brechen. Ein gigantischer Felssturz wäre die Folge.

    In diesem Artikel haben wir alles Wissenswerte über den Hochvogel zusammengefasst und geben Antworten unter anderem auf diese Fragen:

    • Wo liegt der Hochvogel?
    • Wie hoch ist der Hochvogel?
    • Gibt es am Hochvogel eine Bergbahn?
    • Wie kommt man auf den Hochvogel?
    • Warum bricht der Hochvogel auseinander?

    Wo liegt der Hochvogel?

    Der Hochvogel liegt am äußersten Rand der Allgäuer Alpen, östlich von Oberstdorf und südlich von Bad Hindelang. Über den Gipfel verläuft die deutsch-österreichische Grenze.

    Wie hoch ist der Hochvogel?

    Wie eingangs erwähnt ist der Hochvogel "nur" der dreizehnthöchste Gipfel der Allgäuer Alpen. Seine Spitze liegt 2592 Meter über dem Meeresspiegel.

    Gibt es am Hochvogel eine Bergbahn?

    Nein, auf den Hochvogel führt keine Bergbahn. Die nächstgelegene Bergbahn ist die Nebelhornbahn. Von der Bergstation bietet sich eine zweitägige Tour auf den Hochvogel an.

    Wie kommt man auf den Hochvogel?

    Vorweg: Die Besteigung des Hochvogels ist den anspruchsvolleren Touren im Allgäu zuzuordnen. Der Gipfel besteht aus kargem Fels. Hier sind stets Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vonnöten. (Lesen Sie auch: Wandern in den Allgäuer Alpen - Tipps für Anfänger)

    Eine beliebte Tour-Variante führt über das Prinz-Luitpold-Haus. Hierfür müssen zwei Tage eingeplant werden. Die erste Etappe führt auf das auf 1846 Meter liegende Prinz-Luitpold-Haus. Startpunkt ist das Giebelhaus, das zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit dem Bus erreicht werden kann. Von dort folgt man den Schildern in Richtung Prinz-Luitpold-Haus. Die erste Etappe nimmt etwa drei Stunden in Anspruch.

    Nach einer Nacht auf der Hütte geht es über die Balkenscharte (2157m) zum Firnfeld am Kalten Winkel. Hier müssen bereits Felsbarrieren - mit Eisentritten und Drahtseilen gesichert - überwunden werden. Vorsicht, im Kalten Winkel liegt häufig noch Schnee bis in den Sommer hinein. Der finale Aufstieg auf den Gipfel des Hochvogels erfolgt in leichter Kletterei.

    Der Rückweg erfolgt auf derselben Strecke wieder über das Prinz-Luitpold-Haus gefolgt vom Abstieg zum Giebelhaus.

    In der Nähe des Hochvogels liegen auch weitere bekannte Allgäuer Berge, die bei Wanderern äußerst beliebt sind, wie das Nebelhorn oder das Rubihorn.

    Warum bricht der Hochvogel auseinander?

    Der Riss am Hochvogel-Gipfel ist ganz klar zu sehen. Früher oder später wird der Gipfel auseinanderbrechen.
    Der Riss am Hochvogel-Gipfel ist ganz klar zu sehen. Früher oder später wird der Gipfel auseinanderbrechen. Foto: Michael Munkler (Archivbild)

    Im Gipfel des Hochvogels klafft ein tiefer Spalt. Dem Berg, der zur Hälfte im Allgäu und zur anderen Hälfte in Österreich liegt, drohen nach Erkenntnissen der Forscher im Extremfall 230.000 Kubikmeter Fels nach Süden abzubrechen. Zuvor gingen sie davon aus, dass 260.000 bis 400.000 Kubikmeter Fels abbrechen könnten. Forscherteams der TU München und des Geoforschungsinstituts Potsdam überwachen den Riss Tag und Nacht.

    Sie haben Sensoren und seismologische Instrumente am Gipfel angegebracht. Im Minutentakt werden Informationen über den sich immer weiter öffnenden Spalt online nach München gesendet. Eine langfristige Voraussage, wann der Gipfel einstürzen könnte, sei laut der Experten nicht möglich. Ziel der Forschenden ist es, ein Frühwarnsysteme für Fels- und Bergstürze auch für andere Berge zu entwickeln.

    Im Gipfel des Hochvogels klafft ein tiefer Spalt.
    Im Gipfel des Hochvogels klafft ein tiefer Spalt. Foto: Michael Munkler

    Zuletzt stürzten immer wieder größere Brocken des Berges hinab, wie Prof. Michael Krautblatter, Experte für Hangbewegungen an der TU München gegenüber unserer Redaktion bestätigte. Sie gingen im Bereich des Bäumheimer Weges auf österreichischer Seite ab. Der Pfad ist bereits seit knapp zehn Jahren für Wanderer gesperrt.

    Doch es sei unklar, ob die Menge in einem Rutsch abgeht, oder nach und nach talwärts stürze. Es sei aber davon auszugehen, dass der Absturz auf österreichischer Seite passieren wird. Wanderer und Bewohner sollen sobald sich ein Felssturz abzeichnet, rechtzeitig informiert werden.

    Der Spalt im Gipfel des Hochvogels wird immer breiter. Ein Forschungsteam überwacht den Gipfel rund um die Uhr mit spezieller Messtechnik.
    Der Spalt im Gipfel des Hochvogels wird immer breiter. Ein Forschungsteam überwacht den Gipfel rund um die Uhr mit spezieller Messtechnik. Foto: Michael Munkler (Archiv)
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