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Merz gegen Söder als Kanzlerkandidat - "kann sich CDU nicht nehmen lassen"

Söder oder Laschet?

Überraschende Unterstützung für Laschet - Friedrich Merz gegen Söder als Kanzlerkandidat

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    Friedrich Merz (r.) bewarb sich gegen Armin Laschet um den CDU-Parteivorsitz und unterlag. Beide gelten als Konkurrenten - doch jetzt springt Merz Laschet zur Seite.
    Friedrich Merz (r.) bewarb sich gegen Armin Laschet um den CDU-Parteivorsitz und unterlag. Beide gelten als Konkurrenten - doch jetzt springt Merz Laschet zur Seite. Foto: Michael Kappeler, dpa (Archiv)

    Die Debatte über die Kanzlerkandidatur hält die Union in Atem. "Die CDU kann sich den Kanzlerkandidaten eigentlich nicht nehmen lassen", sagte Friedrich Merz dem "Westfälischen Anzeiger". Trotz der schwachen Umfragewerte habe der CDU-Vorsitzende Armin Laschet unverändert gute Chancen. "Umfragen sind eine Augenblicksaufnahme. Sie taugen nicht für eine dauerhafte, langfristige und personalpolitisch strategische Entscheidung." Merz hatte im Januar den Kampf um den CDU-Bundesvorsitz gegen Armin Laschet verloren.

    Laschet und Söder wollen bis spätestens Pfingsten gemeinsam entscheiden, wer als Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl im September antritt. Einen genauen Termin für die Entscheidung gibt es nicht. Am Sonntag findet eine Klausurtagung des geschäftsführenden Vorstands der Bundestagsfraktion statt. Es wird erwartet, dass die Klausur zum Schaulaufen der beiden möglichen Kanzlerkandidaten werden könnte. Weder Laschet noch Söder haben bisher eine Kandidatur offiziell angemeldet.

    Kanzlerkandidat: CDU-Abgeordnete wollen mitreden

    Eine große Gruppe von CDU-Abgeordneten in der Unionsfraktion im Bundestag forderte am Freitag ein Mitspracherecht bei der Entscheidung, wer schlussendlich als Kanzlerkandidat ins Rennen geht. Rund 50 Abgeordnete hatten sich (Stand Freitagabend) nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur einer Erklärung angeschlossen, in der es heißt: "Als Mitglieder einer selbstbewussten CDU/CSU-Bundestagsfraktion erwarten wir, dass, bevor eine Festlegung dieser Tragweite verkündet wird, in einer parteiübergreifenden Fraktionssitzung von CDU und CSU darüber diskutiert und im Zweifel auch dort entschieden wird." Der Aufruf konterkariert die bisherigen Planungen der Parteispitzen, sich untereinander zu entscheiden.

    Markus Söder wird am 5. Januar 1967 in Nürnberg geboren. Er beginnt seine politische Karriere bereits mit 16 Jahren, 1983 wird er Mitglied der CSU. Das Foto wurde im Januar 1999 aufgenommen.
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    Markus Söder ist seit 1983 politisch aktiv und aktuell Bayerischer Ministerpräsident. Seine Karriere in Bildern.

    In der Erklärung, die der dpa in Berlin vorliegt, wird auf die "herausragende Bedeutung für unseren Wahlkampf vor Ort" verwiesen, die die Entscheidung über den gemeinsamen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU habe. Auch die "Bild"-Zeitung berichtete darüber. Die Initiative dürfte auch Thema bei der Klausur des geschäftsführenden Vorstands der CDU/CSU-Fraktion am Sonntag werden.

    Söder oder Laschet: Stoiber vermeidet Bekenntnis

    Der einstige CSU-Chef Edmund Stoiber mahnte am Freitagabend zu einer einvernehmlichen Einigung der Schwesterparteien - so wie bei seinem eigenem Antreten zur Bundestagswahl vor fast 20 Jahren. Bei einem Frühstück in Wolfratshausen im Januar 2002 hatte die damalige CDU-Vorsitzende Angela Merkel dem einstigen CSU-Chef Stoiber die Kanzlerkandidatur überlassen. Mit Blick auf die heute möglichen Unionskandidaten, den CDU-Vorsitzenden Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder, sagte Stoiber dem "Münchner Merkur": "Es muss ja kein Frühstück sein." Und betonte zugleich: "Aber ich plädiere für eine einvernehmliche Lösung. Alternativ müsste die Fraktion entscheiden, was konfrontativer wäre."

    Söder war einst Stoibers Generalsekretär. Im Interview vermied Stoiber aber eine Aussage für ihn. "Beide haben das Zeug zum Kanzler." Über Laschet sagte er: "Es ist ihm gelungen, die CDU zu einen."

    Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag): "Die Entscheidung, wer für die Union als Kanzlerkandidat antritt, sollte meines Erachtens in den nächsten zwei Wochen durch sein."

    Nach seinem Abitur studiert Laschet Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Bonn. Von 1987 bis 1994 ist er als Journalist tätig. Von 1994 bis 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags und von 1995 bis 1999 Leiter und Geschäftsführer eines Verlagsunternehmens. Auf dem Foto ist der Politiker im Januar 2015 in seinem Büro im Landtag in Düsseldorf zu sehen.
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    Armin Laschet möchte auf Angela Merkel folgen und der nächste Bundeskanzler werden. In der CDU hat der gebürtige Aachener schon einige Stationen durchlaufen.
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