Ziele wie „Wir müssen besser werden“ oder „Ich will abnehmen“ sind schnell formuliert, aber ebenso schnell wieder verworfen oder schwer umzusetzen. Oft fehlt es an einem klaren Zeitrahmen und einer messbaren Definition des gewünschten Ergebnisses. Dadurch bleibt der Erfolg unüberprüfbar. Diese Beispiele verdeutlichen, dass bereits bei der Zielsetzung Fehler entstehen können, die das Erreichen der Ziele erschweren. Die SMART-Methode hilft dabei, präzise und motivierende Ziele zu formulieren, die sowohl individuell als auch im Team umsetzbar sind.
SMARTe- Ziele: Das steckt dahinter
Der Managementforscher Peter Drucker definierte in den 1950er Jahren Kriterien, die Ziele erreichbar und überprüfbar machen sollen. SMARTe-Ziele sollten demnach immer spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Somit geht man bei der Formulierung der Ziele in fünf Schritten vor und berücksichtigt jede dieser Eigenschaften, erklärt die Karrierebibel.
SMARTe- Ziele: So funktioniert es
Laut dem Start-up Guide IONOS müssen Sie bei der Zielformulierung Folgendes beachten:
- Spezifisch: In der Zieldefinition sollte das gewünschte Ergebnis möglichst genau und leicht verständlich beschrieben werden. Eine konkrete Formulierung lässt keinen Interpretationsspielraum. Gleichzeitig sollte es positiv formuliert werden.
- Messbar: Das Erreichen des Ziels muss objektiv überprüfbar sein. Dazu können sowohl quantitative als auch qualitative Messgrößen definiert werden. Quantitative Größen umfassen beispielsweise den Monatsumsatz oder Verkaufszahlen. Qualitative, oft als „weiche Indikatoren“ bezeichnet, beziehen sich auf Aspekte wie die Zufriedenheit von Kunden oder Mitarbeitenden.
- Attraktiv/Akzeptiert: Um das Ziel zu erreichen, ist es wichtig, dass alle Beteiligten motiviert sind und das gleiche Ergebnis anstreben.
- Realistisch: Zeit und zur Verfügung stehende Ressourcen sollten in der Zielsetzung berücksichtigt werden. Damit das Ziel von allen Beteiligten akzeptiert wird, sollte es erreichbar sein. Zwar darf es ambitioniert sein, aber nicht utopisch, um die Motivation nicht zu gefährden.
- Terminiert: In der Zieldefinition ist es wichtig, eine Deadline festzulegen, zu der das Ergebnis erreicht werden soll. Die klare Terminvorgabe motiviert die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und verhindert, dass Aufgaben aufgeschoben werden.
Beispielsweise könnte Ihr Ziel lauten: Bis zum 15. September dieses Jahres werden wir die Anzahl der verkauften X Produkte um zehn Prozent steigern. Dabei müssen Sie sicherstellen, dass diese zehn Prozent realistisch sind und dass alle ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dieses Ziel akzeptieren und sich dafür einsetzen, es auch zu erreichen.
Im persönlichen Umfeld könnten Sie sich das Ziel setzen, innerhalb der nächsten zwei Wochen das Fotoalbum mit 42 Seiten fertig zu stellen, indem Sie jeden Tag nach der Arbeit drei Seiten gestalten. Auch Aufsätze, Bücher und Hausarbeiten können schneller fertiggestellt werden, wenn Sie die SMART-Methode für Ihr Zeitmanagement nutzen.
SMARTe- Ziele: Das sind die Vor- und Nachteile
Ziele sind laut der Karrierebibel unverzichtbar für den Erfolg. Die SMART-Methode hilft den Fokus bei deren Umsetzung nicht zu verlieren oder im blinden Aktionismus über das Ziel hinauszuschießen und unnötig Ressourcen zu verbrauchen. IONOS fasst die Vorteile von SMARTen Zielen folgendermaßen zusammen:
- Ein klares Ziel erleichtert die Projektplanung
- Prioritäten werden aufgezeigt, sodass keine Zeit für unwichtige Aufgaben verstreicht
- Motivierte Mitarbeitende, da der Erfolg überprüfbar ist
Was zunächst einfach klingt, kann schnell zur Herausforderung werden: Bei der Formulierung der Ziele muss beachtet werden, dass häufig ein Kompromiss zwischen hohen Erwartungen und realistischen Ergebnissen gefunden werden muss, der die Beteiligten motiviert. Daneben nennt IONOS weitere Nachteile von SMARTen Zielen:
- Wird sich immer auf realistische Ziele konzentriert, kann Innovativität verloren gehen, die mit Risiko verbunden ist. Dadurch könnte sich ein Unternehmen auf Dauer mit „mittelmäßig“ zufrieden geben.
- Weniger ambitionierte Ziele können die Motivation hemmen
- Mitarbeitende können unter hohem Leistungsdruck stehen, je nachdem welche Konsequenz droht, wenn die Ziele nicht erreicht werden
Laut der Karrierebibel ist ein weiterer Kritikpunkt, dass die Methode zu sehr am Ergebnis orientiert sei. Dadurch wird vernachlässigt, dass auch der Prozess selbst genauso wichtig, sowie lehrreich sein kann und Rückschläge zu besseren Ergebnissen und neuen Herangehensweisen führen können. Zudem wird nicht berücksichtigt, dass meist jede und jeder eine individuelle Arbeitsweise hat. Wer SMARTe Ziele setzt, sollte dabei also besonders den Leistungsstand der Mitarbeitenden beachten.
Übrigens: Mit Zeitmanagement-Methoden lässt sich Stress im Alltag reduzieren.
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