Dicke Jacken, Schals und Mützen an, Sekt und Becher in den Rucksack, Taschenlampen bereithalten - und so kann es an Silvester rechtzeitig vor Mitternacht losgehen zu einem der vielen Feuerwerk-Hot-Spots im Allgäu. In der Region gibt es nämlich zahlreiche Orte, an denen die Aussicht auf das Spektakel so schön ist, dass man getrost auf ein eigenes Feuerwerk verzichten kann.
Eine Anmerkung vorab: Es empfiehlt sich nicht, nachts auf eine Bergwanderung zu gehen, nur um das Feuerwerk von noch weiter oben zu sehen. Sowohl der Auf- als auch vor allem der Abstieg können gefährlich werden. Unsere Redaktion hat allerdings einige Anhöhen und Hügel herausgesucht, die ebenfalls schöne Aussichten über Städte und Dörfer bieten.
Silvester auf dem Buchenberg - mit Blick auf Kempten
Vom beschaulichen Buchenberg, der zum gleichnamigen Ort Buchenberg gehört, erstreckt sich bei klarer Sicht ein wunderbarer Blick auf das niedriger gelegene Kempten. An Silvester ist hier daher der perfekte Ort, um das Feuerwerk in der Stiftstadt von oben zu bewundern.
Von der Gemeinde Buchenberg aus dauert der Spaziergang auf den Buchenberg ungefähr eine Viertelstunde. Parkmöglichkeiten finden sich im Dorf. Festes Schuhwerk empfiehlt sich für den kurzen Fußmarsch, da der Weg nicht gepflastert ist und von Schnee bedeckt sein kann.
Das Feuerwerk zwischen Ruinen betrachten - im Cambodunumpark in Kempten
Wer nicht erst nach Buchenberg fahren möchte, kann auch direkt in Kempten den Blick über die Stadt genießen. Eine Möglichkeit dafür ist unter anderem der Cambodunumpark auf dem Kemptner Lindenberg - mit seinen antiken Ruinen wohl eine einzigartige Kulisse für die Silvesternacht. Von hier aus überblickt man die Altstadt sowie die Innenstadt und einige Wohnviertel dahinter.
Von der Innenstadt aus sind es zu Fuß circa 20 bis 30 Minuten auf den Lindenberg und in den Archäologischen Park. Aber auch mit dem Auto lässt sich der Ort problemlos erreichen und Parkmöglichkeiten gibt es in den Straßen ringsum, zum Beispiel im Cambodunumweg.
Auf dem Kalvarienberg in Immenstadt oder in Sonthofen ins neue Jahr
Im südlichen Oberallgäu - in Immenstadt und Sonthofen - eigenen sich die Kalvarienberge für Ausflüge in der Silvesternacht. In beiden Städten sind von dort aus zahlreiche Häuser zu überblicken, deren Bewohnerinnen und Bewohner Feuerwerkskracher zünden.
In Immenstadt dauert der Fußweg von der Innenstadt bis auf den Hügel etwa 15 Minuten, in Sonthofen ebenfalls von der Stadtmitte circa 20 Minuten. Mit dem Auto lässt sich in den umliegenden Straßen des jeweiligen Kalvarienbergs parken.
Silvester auf einem Rastplatz - bei Bad Hindelang ist das wunderschön
Zwischen Bad Hindelang und Oberjoch befindet sich der Rastplatz Kanzel, der einen wunderbaren Ausblick auf das Oberallgäu bietet. Dort oben befindet sich auch der Kanzel Kiosk, der sogar an Silvester geöffnet hat. „Bei uns erwartet euch ein besonderer Abend mit grandioser Aussicht auf das Feuerwerk“, titeln die Betreiber auf Instagram.
Bei diesem Ausflugsziel ist es allerdings nötig, mit dem Auto hinzufahren oder ein Taxi zu nehmen. Zu Fuß ist der Rastplatz nämlich kaum zu erreichen. Fahrzeit von Bad Hindelang: zehn Minuten, Fahrzeit von Oberjoch: zwei Minuten.
Am Fünfknopfturm den Blick über Kaufbeuren genießen
Auf dem Blasiusberg in Kaufbeuren - dort, wo der Fünfknopfturm steht - bietet sich eine wunderbare Aussicht über die Stadt. Sowohl auf die Wohngebiete westlich des Berges als auch auf die Innenstadt im Osten kann man von dort aus hinabblicken. An Silvester ist der Hügel daher ein geeigneter Ort, um das mitternächtliche Spektakel zu verfolgen.
Von der Altstadt aus erstreckt sich ein Weg von etwa 10 Gehminuten auf den Blasiusberg. Da er ziemlich zentral gelegen ist, dürfte es für Kaufbeurinnen und Kaufbeurer keine Schwierigkeit sein, ohne zu viel Aufwand vor 0 Uhr dort zu sein.
Silvester feiern bei der Ridkapelle in Buchloe
Die Ridkapelle mit dem schaurigen Namen „Zum heiligen Blut“ liegt etwas außerhalb von Buchloe auf der anderen Seite der A96. Dort lässt sich mit Blick auf Buchloe, Lindenberg und bei klarer Sicht sogar auf Jengen wunderbar Silvester feiern.
Um zu der kleinen Kapelle zu gelangen, sollte man von der Bahnhofstraße in Buchloe aus etwa 25 Minuten einplanen. Mit dem Auto ist man in circa fünf Minuten dort, geparkt werden kann am Straßenrand.
Silvester in Memmingen auf dem Monte Schutto
Der Monte Schutto befindet sich am westlichen Ende Memmingens nahe der Autobahn. Deren Lärm stört an Silvester beim Krachen der Feuerwerkskörper aber eher wenig. Und obwohl der Monte Schutto nur ein relativ niedriger Hügel ist, bietet er eine Sicht, die sich bis zu den kupfernen Dächern der Memminger Altstadt erstreckt - und weiter. Von hier aus kann man die Raketen von den Häusern der Stadt in den Himmel schießen sehen.
Der Monte Schutto ist von zwei Seiten zu erreichen: entweder über die Buxacherstraße oder über den weniger belebten Unteren Haldenweg und die Dobelhalde. Zur Orientierung: Von der Altstadt sind es etwa 45 Gehminuten zum Monte Schutto. Aber die Wohngebiete rundherum bieten zahlreiche Parkmöglichkeiten, sodass ein zu langer Spaziergang am Silvesterabend vermieden werden kann.
Von Guggenberg auf Ottobeuren gucken
Die beleuchtete Basilika in Ottobeuren vom Ortsteil Guggenberg aus zu sehen, ist an sich schon ein Erlebnis. In der Silvesternacht dürfte der Blick auf die Marktgemeinde Ottobeuren mit den in die Höhe steigenden bunten Raketen dann noch schöner sein. Nicht nur der Ort Guggenberg selbst, sondern die ganze Anhöhe, auf der er liegt, bieten diesen Ausblick.
Von Ottobeuren aus ist Guggenberg in einer halben Stunde zu Fuß erreichbar. Mit dem Auto sind es lediglich fünf Minuten und das Parken in den Straßen oder am Straßenrand stellt kein Problem dar. Aber Obacht: Auf der Hauptstraße, die durch Guggenberg bis nach Ottobeuren führt, können auch nachts einige Autos unterwegs sein. Hier ist Vorsicht geboten.
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Silvester mit Blick auf Marktoberdorf: Auf der Buchel oder in der Kurfürstenallee
Zwei Orte dürften einem jeden Marktoberdorfer und einer jeden Marktoberdorferin in den Sinn kommen, wenn Sie an eine schöne Aussicht über die Stadt denken: Die Buchel, ein an die Stadt unmittelbar angrenzender, bewaldeter Hügel und die Kurfürstenalle, die von der Kirche St. Martin aus oberhalb der Stadt verläuft. Von beiden Orten aus sind die Dächer der Stadt zu überblicken - und das Feuerwerk an Silvester kann einem nicht entgehen.
Die Buchel erreicht man von der Stadtmitte in etwa einer Viertelstunde zu Fuß, die Kurfürstenallee in guten fünf Minuten. Beide Orte sind gut zugänglich und verfügen sogar über Sitzgelegenheiten. Es kann sich also lohnen, eine Sitzunterlage mitzunehmen.
Um Mitternacht auf dem Nikolausberg in Obergünzburg
Findet man auf dem Obergünzburger Nikolausberg zwischen Salachweg, Lindenweg und Poststraße die richtige Stelle, hat man einen guten Ausblick auf die Marktgemeinde, die darunter liegt. Und auch beim Blick auf die Wohngebiete auf der anderen Seite des Hügels dürften einige Raketen zu sehen sein.
Der Nikolausberg ist sowohl vom Ortskern als auch vom eher abseits gelegenen Sportplatz zehn Gehminuten entfernt. Beide Ausgangspunkte, sowie die Schule auf dem Nikolausberg bieten Parkplätze. Der Hügel ist jedoch so zentral, dass er für die meisten Obergünzburgerinnen und Obergünzburger einen angenehmen letzten Spaziergang des Jahres 2024 bieten dürfte.
Feuerwerk am Forggensee - der Blick auf das Festspielhaus Füssen an Silvester
Auch dieses Jahr gibt es ein Feuerwerk beim Festspielhaus in Füssen. Dafür ist es aber nicht notwendig, auf die dortige Silvesterparty zu gehen. Unsere Empfehlung ist es, gleich gegenüber, auf der anderen Seite des Forggensees bei Schwangau/Waltenhofen im kleinen Kreis Silvester zu feiern. Von dort aus hat man einen schönen Ausblick auf das Festspielhaus und die Raketen, die dort aufsteigen.
Geparkt werden kann in der Forggensee-Straße. Von dort aus sind es zwei bis drei Minuten in Richtung See. Wer in Schwangau wohnt, gelangt in circa 20 Minuten zum See.
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Am Aussichtspunkt „Kreuzle“ in Pfronten Feuerwerk von oben betrachten
Einen sehr weiten Blick über das Ostallgäu hat man am Aussichtspunkt „Kreuzle“ bei Pfronten-Röfleuten. Tagsüber kann man dort bis zur Bergkette hinter dem Forggensee blicken. In der Silvesternacht dürften überall im Tal bunte Lichter zu sehen sein, die in die Höhe geschossen werden.
Die Wanderung bis zum „Kreuzle“ dauert von Pfronten-Röfleuten aus nur circa eine Viertelstunde. Aber Vorsicht: Im Winter kann es hier glatt werden. Es ist also wichtig, sich richtig auszurüsten und Taschenlampen mitzunehmen.
Tierwohl und Umweltschutz kommen an Silvester zu kurz
Bei all der Vorfreude auf schöne Lichter und das neue Jahr bleibt unbedingt zu bedenken, dass das Feuerwerk an Silvester viele Probleme mit sich bringt. Gerade für Tiere sind die lauten Knallgeräusche und Lichtblitze eine Qual und Naturschützer fordern komplettes Böllerverzicht für ganze Landkreise. Außerdem gibt es im Allgäu zahlreiche Alternativen zu privatem Feuerwerk, wie zum Beispiel die Aktion „S‘ Allgäu schealed“, bei der Kuhglocken geläutet werden, anstatt Böller zu zünden.
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