Großer Viehscheid-Marathon am Wochenende im Allgäu: Wir zeigen hier die schönsten Fotos aus Immenstadt, GUnzesried, Schwangau oder Balderschwang.
Bild: Dominik Berchtold
Großer Viehscheid-Marathon am Wochenende im Allgäu: Wir zeigen hier die schönsten Fotos aus Immenstadt, GUnzesried, Schwangau oder Balderschwang.
Bild: Dominik Berchtold
Die Viehscheid-Saison im Allgäu ist in vollem Gange: Auch an diesem Wochenende kehrten zahlreiche Rinder ins Tal zurück. Start war bereits am Freitag, da fanden unter anderem die Viehscheide in Balderschwang (Oberallgäu) und Nesselwang (Ostallgäu) statt. Am Samstag waren einige der bekanntesten und größten Viehscheide im Allgäu, etwa der in Gunzesried. Wir zeigen alle Fotos im Überblick.
Auch beim Viehscheid in Schwangau mussten Helfer und Besucher dem nasskalten Wetter trotzen.
Im Tannheimer Tal endete der Alpsommer nicht nur für Kühe, auch Schwarznasenschafe und Ziegen waren bei der Viehscheid am Sonntag mit dabei.
Die Viehscheid in Pfronten Röfleuten konnte in diesem Jahr wieder im gewohnten Rahmen stattfinden. Mit einem prächtig geschmückten Kranzrind führte Hirte Florian Mörz die Herde an. Abgetrieben wurden die Schumpen vom Röfleuter Berg. Viele Helfer und Treiber waren nötig, um die Tiere sicher ins Tal und auf den Scheidplatz zu bringen.
In Wengen kamen etwa 130 Rinder zum Abtrieb von der Alpe Wengener Egg. Trotz des nasskalten Wetters und leichtem Hagel waren doch einige Besucher beim Scheid. Es gab zwei Kranzrinder, wobei nur eines geschmückt war. Das zweite hatte nur den Spiegel, da es mit Blumenschmuck nicht laufen wollte.
Ein großes Fest mit Krämermarkt und Festzelt: So war der Viehscheid in Wertach. 600 Tiere von den Alpen Sorg 1, Reuterwanne, Sorg 2, Willers Berg, Schnitzlertal und von der Bichler Alpe wurden von Hirten, Älplern und Helfern durch den Ort getrieben zum Scheidplatz. Dort wurden die Rinder von ihren Besitzern abgeholt. Beim Alpabtrieb waren auch mit Blumen geschmückte Ziegen und Haflinger dabei. Von einem guten Sommer, sprach der Hirte der Alpe Reuterwanne, allerdings sei er etwas trocken gewesen. Beim Viehscheid allerdings regnete es, und es war bitter kalt. In den Bergen ist oberhalb von 1200 Metern Schnee gefallen.
Klein aber fein war der Viehscheid in Eisenberg-Zell (Ostallgäu): Trotz des anfangs eher ungemütlichen Wetters hielten Einheimische und Besucher tapfer durch, um die Rinder im Tal willkommen zu heißen. Noch bis kurz vor Beginn hatte es heftig geregnet.
Der Viehscheid in Immenstadt ist der einzige im Allgäu, der durch eine Stadt führt. Die Hirten führten ihre Herden beim Viehscheid in Immenstadt aus dem Steigbachtal über die Gottesackerstraße, Bräuhausstraße, Bahnhofstraße und Rothenfelsstraße zum Viehmarktplatz.
Erstmalig nahmen am diesjährigen Viehscheid in Balderschwang vier Alpen teil. Neben der Seelus Schelpen Alp der Familie Körbe, der Obere Wilhelmine Alpe der Familie Werner Steuer und der Schwarzenberg Alp der Familie Rohrmoser ist in diesem Jahr auch die Alpe Oberbalderschwang der Familie Winder mit dabei. Dreihundert Rinder verbrachten den Sommer in den Bergen rund um Balderschwang und kommen nun wieder zu ihren Besitzern in den Stall.
Der Scheidmeister von Balderschwang, der Steurer Sepp erklärt sichtlich stolz: „Viehscheid ist eine alte Tradition. Urkunden belegen schon 1746 einen Viehscheid in Balderschwang.“ Er fügt an: „Dieser Tag ist der ganze Stolz der Hirten.“ Trotz regnerischem Wetter war die Veranstaltung von Einheimischen und Touristen, aus dem gesamten Bundesgebiet, sehr gut besucht.
Beim Viehscheid in Nesselwang gab es heuer viel Neues: Der junge Hirte Markus Zweng versorgte erstmals die 116 Schumpen auf drei Alpen auf der Alpspitze, der Weg zum Scheidplatz war heuer länger - von der Mittelstation über den Waldfestplatz, Hotel Explorer, dann zum Scheidplatz am Feuerwehrhaus -, und es gab heuer kein Kranzrind, weil leider gleich zu Beginn des Alpsommers zwei gestorben sind. Daher zeigte sich der rotbärtige Hirte mit seinen Helferinnen und Helfern gemeinsam bei der ersten Herde, in die die 116 Rinder aufgeteilt waren.
Gut besucht war auch dieses Jahr wieder der große Viehscheid in Thalkirchdorf. 18 Alpen kamen mit insgesamt 673 Rindern im Viertelstundentakt ins Tal zurück und wurden dort von zahlreichen Zuschauern begrüßt. So gut wie jede Alpe hatte ein Kranzrind, nur bei wenigen Alpen gab es dieses Jahr keine führende Kranzkuh.
"Raus aus dem Schnee" hieß es am Samstag auf den Schwangauer Alpen, denn die waren bis zur Bleckenau weiß. Im Gegensatz zu den Schumpen aus dem Ortsteil Horn, die an den Schwansee gehen, hatte die Alpe Jägerhütte (Reith-Alpe) heuer kein Kranzrind. Ein Blitz hatte eins erschlagen, weshalb nicht bekranzt worden ist. Auch war im Gegensatz zu den Alpen von Hirtin Anneliese Barth der Sommer auf der Jägerhütte mit den Hirten Josef Kotz und Johanna Reßle vielmehr Versorgungsarbeit zu tun.