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CDU-Kanzlerkandidat: Heute Treffen von Söder und Laschet

Wer macht's?

Heute treffen sich Söder und Laschet - schnelle Entscheidung in der K-Frage?

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    Markus Söder (v.) oder Armin Laschet? - Die Entscheidung, wer Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl 2021 wird, naht.
    Markus Söder (v.) oder Armin Laschet? - Die Entscheidung, wer Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl 2021 wird, naht. Foto: Federico Gambarini, dpa (Archiv)

    Update, 14.25 Uhr: CDU-Chef Armin Laschet hat betont, dass er die Frage der Unions-Kanzlerkandidatur gemeinsam mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder klären will. "Wir werden die Frage gut, miteinander auch in persönlicher Wertschätzung, die es gegenseitig gibt, beantworten" sagte Laschet nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern bei der Klausur der Spitze der Unionsfraktion am Sonntag. Wichtig seien die Rückendeckung der Parteien CDU und CSU und die Geschlossenheit der Union.

    Laschet sagte laut Teilnehmerkreisen weiter, "Markus und ich sind im Gespräch". Es gebe zwei potenzielle Kandidaten. Man habe sich gegenseitig attestiert, "dass wir es beide könnten". Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident wurde weiter mit den Worten zitiert: "Die SPD hat keinen, der es kann - wir haben zwei". Er und Söder seien sich der Verantwortung bewusst. Ein großer Konflikt in dieser Frage würde die Union beschädigen. Daher solle die Frage so schnell wie möglich gelöst werden.

    Laschet: Gute Arbeitsplätze im Land halten - wichtiges Thema im Wahlkampf

    Der CDU-Chef betonte nach diesen Angaben, man müsse die Aufgaben, die vor der Union lägen, bei der Fraktion und der Partei zusammenführen. Man müsse eine Menge guter Ideen zusammenbringen für die Zukunft des Landes. Eine wichtige Frage für die Zukunft Deutschlands sei auch, wie man gute Arbeitsplätze im Land halte. Darüber werde auch im Wahlkampf entschieden.

    Laschet verlangt eine schnelle Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union. "Wenn ich die Stimmung in der Breite der CDU berücksichtige, sollte die Entscheidung sehr zügig fallen", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident der "Bild am Sonntag". Dies sollte aus seiner Sicht einvernehmlich geschehen: "Geschlossenheit hat hohe Bedeutung. CDU und CSU tut es sehr gut, die Entscheidung gemeinsam zu treffen. Und zwar sehr zeitnah."

    Söder oder Laschet: Am Sonntag Aussprache mit Angela Merkel zur Corona-Politik

    Laschet tritt an diesem Sonntag zusammen mit CSU-Chef Markus Söder bei einer Klausur der Spitze der Unionsfraktion im Bundestag auf. Unter dem Motto "Wie gestalten wir die Zukunft?" wollen sie am Mittag mit den Abgeordneten diskutieren. Am Vormittag ist eine Aussprache zur politischen Lage mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geplant. Dabei dürfte auch die Frage zur Sprache kommen, wer besser geeignet ist, bei der Bundestagswahl im September das Kanzleramt für die Union zu verteidigen. Merkel tritt nach 16 Jahren im Amt nicht mehr an.

    Dass bei dieser Gelegenheit schon der Kanzlerkandidat ausgerufen wird, ist laut Laschet aber nicht zu erwarten. "Nein", antwortete er auf eine entsprechende Frage. Der Termin sei seit Monaten geplant, die Parteivorsitzenden von CDU und CSU seien als Gäste geladen, um die Arbeit eng zu verzahnen.

    Markus Söder wird am 5. Januar 1967 in Nürnberg geboren. Er beginnt seine politische Karriere bereits mit 16 Jahren, 1983 wird er Mitglied der CSU. Das Foto wurde im Januar 1999 aufgenommen.
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    Markus Söder ist seit 1983 politisch aktiv und aktuell Bayerischer Ministerpräsident. Seine Karriere in Bildern.

    Laschet machte zugleich deutlich, dass er - anders als die CSU und Söder - in vielen politischen Fragen stets an der Seite Merkels gestanden habe. "In den Grundfragen der Politik stimme ich seit Jahren mit der Bundeskanzlerin überein - von der Euro-Rettung bis zur Flüchtlingspolitik. Auch, als vor zwei Jahren der Konflikt mit der CSU über eine europäische Flüchtlingspolitik eskalierte", betonte er. "Ein solcher Riss darf sich in der Union nie wiederholen." (Lesen Sie auch: Merz gegen Söder als Kanzlerkandidat).

    Laschet stichelt gegen Söder: "Keine Schmutzeleien"

    Zur Form der internen Auseinandersetzung im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur sagte Laschet: "Bei mir werden Sie keine Sticheleien, Schmutzeleien oder Ähnliches feststellen. Das ist nicht mein Stil. Die Pandemie ist zu ernst für parteipolitische Spielchen." Der Begriff "Schmutzeleien" stammt ursprünglich vom früheren CSU-Chef Horst Seehofer. Der hatte Söder 2012 "charakterliche Schwächen" und einen Hang zu "Schmutzeleien" vorgeworfen.

    In der Fraktion wächst angesichts der eingebrochenen Umfragewerte für die Union die Nervosität. Selbst einzelne CDU-Abgeordnete hatten sich wegen der hohen Beliebtheitswerte für Söder bereits für den bayerischen Ministerpräsidenten ausgesprochen. Inzwischen dringen immer mehr führende CDU-Politiker auf eine rasche Ausrufung des Kanzlerkandidaten.

    CDU-Kanzlerkandidatur: Entscheidung nächste Woche?

    Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte der "Bild am Sonntag": "Bei der Kanzlerkandidatur muss nächste Woche die Entscheidung fallen, ob wir mit Armin Laschet oder Markus Söder antreten." Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Wir müssen jetzt sehr schnell entscheiden." Ein "Pfingstwunder" werde da nicht helfen. Laschet und Söder hatten sich ursprünglich auf einen Zeitraum zwischen Ostern und Pfingsten geeinigt.

    Gegen 15.00 Uhr wollen Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU), CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sowie Laschet und Söder über die Ergebnisse der Beratungen informieren.

    Nach seinem Abitur studiert Laschet Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Bonn. Von 1987 bis 1994 ist er als Journalist tätig. Von 1994 bis 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags und von 1995 bis 1999 Leiter und Geschäftsführer eines Verlagsunternehmens. Auf dem Foto ist der Politiker im Januar 2015 in seinem Büro im Landtag in Düsseldorf zu sehen.
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    Armin Laschet möchte auf Angela Merkel folgen und der nächste Bundeskanzler werden. In der CDU hat der gebürtige Aachener schon einige Stationen durchlaufen.
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