Ziele geben Struktur und motivieren uns, an unserem Erfolg zu arbeiten. Nicht selten bleiben Ziele aber auch nur solche und werden nicht umgesetzt. Trotzdem schwirren sie oft über Monate oder gar Jahre in unseren Köpfen herum. Dabei liegt die Lösung näher, als viele denken würden: Ziele sollten immer aufgeschrieben werden. Wir erklären, warum das hilft.
Ziele aufzuschreiben, erhöht die Erfolgschancen
Dass es hilft, Ziele aufzuschreiben, bewies eine Studie bereits im Jahr 2015. Die Psychologin an der Dominican Universität in San Rafael, Kalifornien, Gail Matthews, fand heraus, dass das Aufschreiben von Zielen die Erfolgschancen auf über 75 Prozent steigerte. Um das herauszufinden, teilte sie die Teilnehmenden der Studie in fünf Gruppen ein und gab ihnen verschiedene Aufgaben:
- Die Personen aus der ersten Gruppe sollten über berufliche Ziele nachdenken, die sie innerhalb von vier Wochen erreichen wollten. Zusätzlich sollten sie die Ziele danach bewerten, wie schwierig und wichtig sie sind und wie viel Motivation sie aufbringen können, sie zu erreichen.
- Die Teilnehmenden der Gruppen 2 bis 5 sollten ihre Ziele aufschreiben und nach den gleichen Kriterien ranken wie Gruppe 1.
- Gruppe 3 sollte zusätzlich konkrete Handlungsanweisungen dazu schreiben, die sie verpflichten, ihre Ziele zu verfolgen.
- Gruppe 4 sollte diese Anweisungen zudem mit ihren Freunden teilen.
- Die Teilnehmenden der Gruppe 5 sollten all diese Schritte befolgen und zusätzlich alle vier Wochen einen Statusbericht an ihre Freunde senden.
Das Ergebnis der Studie: Aus Gruppe 1 konnte nicht einmal die Hälfte ihre Ziele erreichen oder zumindest zur Hälfte vollbringen. Bei Gruppe 4 waren es immerhin schon 62 Prozent. In Gruppe 5, deren Teilnehmende ihre Ziele aufgeschrieben und sogar Statusberichte an ihre Freunde verschickt hatten, war die Erfolgsquote am höchsten: 76 Prozent der Teilnehmenden erreichten ihre Ziele oder hatten zumindest die Hälfte des Weges geschafft. Das bedeutet: Seine Ziele aufzuschreiben und die Fortschritte festzuhalten, erhöht in jedem Fall die Erfolgschancen.
Ziele aufzuschreiben, schafft Klarheit
Schwirren die Ziele nur im Kopf herum, bleibt die konkrete Herangehensweise unklar, schreibt etwa Benedikt Ahlfeld in einem Gastartikel auf der Website der österreichischen Coaching-Website „Schreibwerkstatt“. Wer seine Ziele aufschreibt, macht sich demnach Gedanken über das „Warum?“ und das „Wie?“. Diese Schritte bringen Klarheit darüber, aus welcher Motivation heraus man ein Ziel erreichen möchte, und geben einen konkreten Zeitplan. Auch die persönlichen Ressourcen werden durch das Aufschreiben deutlich und können besser eingeteilt werden.
Auch hilft es laut Ahlfeld, seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Schreibt man konkret auf, was genau man wie erreichen möchte, bringt das zusätzliche Motivation. Helfen kann dabei auch ein Erfolgstagebuch, in das man kleine wie große Meilensteine und Erfolge schreiben kann.
Ziele aufschreiben: So funktioniert es richtig
Wer sich entschlossen hat, seine Ziele zukünftig häufiger aufzuschreiben, sollte auch auf das Wie achten. Es gibt verschiedene Methoden, die helfen, berufliche oder private Ziele so zu formulieren, dass Erfolg wahrscheinlicher wird.
- Nach der SMART-Methode sollten Ziele spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Das Portal karrierebibel.de weist aber darauf hin, dass man sich in dieser Form nicht zu viele Ziele setzen sollte und rät von Multitasking ab.
- Nach der CLEAR-Methode sollen Ziele „challenging, legal, exciting, agreed“ und „recorded“ sein. Zu Deutsch: herausfordernd, rechtmäßig, aufregend, abgesprochen und schriftlich festgehalten.
- Wer die PURE-Methode nutzt, formuliert seine Ziele nach diesen Kriterien, wie karrierebibel.de schreibt: „postitively stated“ (positiv formuliert), „understood“ (verstanden), „realistic“ (realistisch) und „ethical“ (ethisch).
- Eine vierte Methode ist die WOOP-Strategie: Sie empfiehlt, die Ziele nach folgenden Kriterien aufzuschreiben: „Wish, Outcome, Obstacle“ und „Plan“. Der ursprüngliche Herzenswunsch wird visualisiert und aufgeschrieben, was sich durch die Erfüllung im Leben ändern würde. Dann werden Gründe erarbeitet, warum das Ziel bisher nicht erreicht wurde - welche Hürden es also gibt. Durch einen Plan sollen diese abschließend abgebaut werden.
Übrigens: Das sind die vier Säulen der Work-Life-Balance und so funktioniert Zeitmanagement bei großen Projekten.
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