Was ändert sich im September 2022 in Deutschland? Die Frage ist berechtigt, denn gleich mehrere Änderungen und neue Gesetze wirken sich direkt auf unser Geld aus. Hier die Übersicht über die wichtigsten Veränderungen und Neuregelungen im neuen Monat.
Neue Gesetze im September: Die Energiepreispauschale kommt
Im September dürften sich viele Arbeitnehmer freuen: Mit dem Gehalt wird einmalig die Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro ausgezahlt. Sie soll ein finanzielles Polster für diejenigen darstellen, die durch die gestiegenen Energiepreise und beruflichen Fahrtkosten belastet sind.
Berechtigt sind laut Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine alle aktiv Erwerbstätigen. Wer außerdem Anspruch hat: Personen, die derzeit Kranken- oder Elterngeld erhalten oder 2022 irgendwann gearbeitet haben und nun arbeitslos sind.
Und auch Rentner mit Nebenverdienst erhalten die 300 Euro - dazu zählt neben einem Nebenjob übrigens auch ein Angestelltenverhältnis mit einem Angehörigen. Ebenso Ehrenamtliche mit Aufwandsentschädigung. Über die genauen Modalitäten informiert die Bundesregierung hier.
Wichtig zu wissen: Die 300 Euro sind brutto. Wie viele davon tatsächlich im Geldbeutel landet, hängt vom individuellen Steuersatz ab.
Der Tankrabatt endet - ab September könnten die Benzinpreise wieder steigen
In der Nacht vom 31. August auf den 1. September lief der sogenannte Tankrabatt aus. Drei Monate lang war die Steuer um 35 Cent pro Liter für Benzin und 17 Cent für Diesel gesenkt worden, damit ist ab 1. September Schluss. Mit dem Ende der Maßnahme steigen die Preise nun wieder deutlich. Der Wirtschaftsverband en2x hatte geraten, zur Vermeidung von langen Schlangen an den Tankstellen rechtzeitig vor dem 31. August zu tanken.
9-Euro-Ticket läuft aus
Neben dem Tankrabatt endete eine weitere Entlastung für die Menschen in Deutschland: Ab 1. September 2022 gibt es kein 9-Euro-Ticket für Busse und Bahnen mehr. Die Aktion war auf drei Monate begrenzt. Das bedeutet, im öffentlichen Nahverkehr müssen jetzt wieder die normalen Preise bezahlt werden. Denn eine Nachfolgelösung gibt es nicht.
Corona-Regeln laufen aus - neue Vorgaben kommen
Am 23. September 2022 laufen die bisherigen Corona-Regeln im Infektionsschutzgesetz aus. Sie werden durch ndeue Regelungen abgelöst, die ab 1. Oktober gelten.
Die neuen Vorgaben sind bis zum 7. April 2023 wirksam. Sie sehen unter anderem eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen wie in Flugzeugen und im öffentlichen Personenfernverkehr vor. Aiuch gilt dann eine eine bundesweite Masken- und Testnachweispflicht für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen.

Neuregelung im September: Apotheken müssen E-Rezept annehmen
Ab dem 1. September sind Apotheken in ganz Deutschland dazu verpflichtet, Digitalverschreibungen - das sogenannte E-Rezept - anzunehmen. Für Ärzte gilt diese Pflicht vorerst aber nicht - hier ist ein regionales Stufenmodell geplant. Ursprünglich sollte die Digitalverschreibung schon im Januar bundesweit zur Pflicht werden. Mit dem Mammutprojekt sollte die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorangebracht werden - statt rosa Zettelchen sollen Patienten einen Code auf ihr Smartphone bekommen, mit dem sie in der Apotheke das gewünschte Medikament erhalten. Wer die dafür nötige App nicht hat oder kein Smartphone benutzt, bekommt den Code ausgedruckt auf einem Zettel. Das E-Rezept gilt nur für gesetzlich Versicherte und nicht für Privatversicherte.
Das Projekt kam lange Zeit nicht voran. Eine Testphase in Berlin-Brandenburg im vergangenen Jahr verpuffte. Danach startete eine bundesweite Testphase, an der Praxen freiwillig mitmachen können, mit Verspätung. Aus der Ärzteschaft kam scharfe Kritik an dem Vorhaben, sie fürchtete Umsetzungsprobleme im Alltag. Auch unter den Krankenkassen und Apothekern gab es Vorbehalte.
Beschäftigte in der Pflege bekommen ab September mehr Geld - Kosten für die Pflege steigen
Beschäftigte in der Pflege bekommen ab 1. September mehr Geld. Für Pflegefachkräfte erhöht sich der Pflegemindestlohn von 15 Euro auf 17,10 Euro, für Pflegekräfte mit ein- bzw. zweijähriger Ausbildung steigt der Mindestlohn von derzeit 12,50 Euro auf 14,60 Euro, für Pflegekräfte ohne Ausbildung wird der Mindestlohn von derzeit 12,00 Euro auf 13,70 Euro ab 1. September 2022 angehoben. Weil die Arbeitgeber diese kosten weitergeben, dürften damit auch die Kosten für Gepflegte und ihre Angehörigen steigen.
Amazon Prime wird ab September deutlich teurer
Amazon Prime wird teurer. Ab dem 15. September 2022 erhöht sich die Gebühr der Prime-Mitgliedschaft von 7,99 auf 8,99 Euro bei monatlicher Zahlung und von 69 auf 89,90 Euro bei jährlicher Zahlung. Amazon Prime ist eine kostenpflichtige Mitgliedschaft bei dem US-Versandkonzern. Das Abo beinhaltet unter anderem den sogenannten Premiumversand, bei dem eine Lieferung kostenlos und innerhalb eines Tages nach Versand beim Besteller ankommt. Außerdem ist der Versand von Bestellungen unter einem Wert von 29 Euro mit Amazon Prime gratis, es gibt einen Foto-Speicher in der Cloud, sowie Amazon Prime Video.
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