Das Allgäu verwandelt sich unter einer Schneedecke oft in ein wahres Winterwunderland. Umso schöner, wenn man die winterliche Landschaft mit dem Vierbeiner genießen kann. Im Allgäu gibt es zahlreiche Ausflüge, die man mit Hund unternehmen kann - aber dabei sollte man auch einiges beachten.
Das sollte man bei Winter-Ausflügen mit Hunden im Allgäu beachten
Vorab: Gerade, wenn man im Winter mit dem Hund unterwegs ist, gilt es ein paar Punkte zu beachten. Zu dieser Jahreszeit halten viele Wildtiere Winterschlaf, fahren den Organismus herunter und sind so oft noch leichter angreifbar. Daher sollte man vor allem in Naturschutz- und Wildschutzgebieten den Hund unbedingt anleinen. Nicht nur Tiere, die Winterschlaf halten, sind im Winter im Energiesparmodus. Auch Wild ist beispielsweise im Winter deutlich anfälliger: Würde ein Reh nun von einem Hund gejagt werden, verbraucht das Tier enorme Energie oder läuft Gefahr abzustürzen.
Auch im Wald ist eine Leine oft empfehlenswert, aber auch auf Winterwanderwegen, die nahe Pisten oder Rodelstrecken sind - denn so schützen Hundebesitzer nicht nur andere, sondern auch ihr Tier vor möglicher Gefahr.
Unter anderem der Naturpark Nagelfluhkette weist außerdem darauf hin, die Hinterlassenschaften der Hunde in Tüten einzusammeln und dann in den vorgesehenen Mülleimern zu entsorgen. Vor allem auf landwirtschaftlichem Kulturgebiet und nahe Pisten und Loipen sollte man den Hundekot konsequent einsammeln.
Darf man Hunde in die Bergbahn im Allgäu mitnehmen?
Außerdem sollte man im Hinterkopf haben, dass an einigen Bergbahnen - beispielsweise am Nebelhorn und am Fellhorn - eine Maulkorbpflicht für Hunde gilt. Zudem sollten Besitzerinnen und Besitzer gut einschätzen können, wie gut die Kondition des eigenen Hundes ist und wie gut er mit Steigung umgeht, bevor sie sich auf den Weg machen.
Die Winterlandschaft ohne große Steigung kann man am Niedersonthofener See genießen. Der Spaziergang führt um den See, der nahe Waltenhofen (Oberallgäu) liegt. Parken kann man beispielsweise am „Parkplatz Badestrand“ und von dort aus starten. Zwar gibt es auf der Route keine große Steigung, dafür ist man je nach Fitness etwa zweieinhalb Stunden unterwegs. Der Niedersonthofener See ist zwar ein beliebtes Ausflugsziel, kommt aber ohne den großen Touristentrubel, den es beispielsweise in Oberstdorf oder Schwangau gibt, aus.
Die Route eignet sich für Hunde, die eine gewisse Kondition haben, aber aus gesundheitlichen Gründen große Steigungen vermeiden sollten. Als Besitzer kann man so aber trotzdem die Allgäuer Winterlandschaft genießen.
Mit dem Hund am Hündle nahe Oberstaufen unterwegs
Ebenfalls leicht, aber schon in luftiger Höhe ist der Winterwanderweg, der von der Bergstation der Hündlebahn zum Gipfel des gleichnamigen Berges. Der Hündle-Gipfel liegt auf 1112 Meter und bietet eine schöne Rundumsicht auf Oberstaufen und Umgebung. Etwa 45 Minuten ist man von der Bahn bis zum Gipfel unterwegs. Hunde dürfen kostenfrei und ohne Maulkorb in der Bahn mitfahren. Was man sonst in Oberstaufen - auch ohne Hund - unternehmen kann, erfahren Sie hier.
Wer also einen Hund hat, der mit Bergbahnen vertraut ist, kann so die Allgäuer Bergwelt erkunden.
Auch am Ofterschwanger Horn gibt es einen schönen Panorama-Weg, der gut machbar mit Hunden ist. Hierzu empfiehlt es sich, mit der Gondel der Ossi-Reichert-Bahn von Gunzesried aus nach oben zu fahren, statt mit der Sesselbahn von Ofterschwang. Drei Euro werden hier pro Hund berechnet. Der Winter-Rundwanderweg am Ofterschwanger Horn ist 2,5 Kilometer lang. Je nach Fitness ist man etwa eineinhalb Stunden unterwegs. Festes Schuhwerk und winterfeste Kleidung sind Pflicht. Wer mag, kann auch mit Schneeschuhen wandern. Ob der Weg geöffnet, beziehungsweise präpariert ist, erfahren Sie tagesaktuell hier.
Winterwanderungen mit Hund im Oberallgäu
Falls der Hund noch nicht so Bergbahn-sicher ist oder man selbst lieber direkt vom Auto loslaufen möchte, kann man die Winterwanderung nahe Grasgehren zur Mittelalpe (Oberallgäu) ausprobieren. Startpunkt ist der „Parkplatz Mittelalpe“ am Riedbergpass. Von dort geht es etwa 40 Minuten über einen breiten Weg zur Mittelalpe. Da dieser Weg nicht allzu viel Steigung hat und keine Stufen oder Ähnliches enthält, ist er auch für kleinere oder weniger fitte Vierbeiner eine gute Alternative. Eine genaue Wegbeschreibung und weitere Informationen gibt es hier.
Winterwanderung mit Hund im Ostallgäu
Auch diese Strecke kommt ohne Bergbahn aus, fordert aber mehr Kondition: Von Schwangau geht es in Richtung Bleckenau. Start der Tour ist in der Ortsmitte, hier kann man entweder mit dem Bus hinfahren oder auf einem der großen Parkplätze parken. Von dort geht es in Richtung der Haltestelle „Jugend“ und man hat einen Blick auf Schloss Neuschwanstein. Erst danach wird es ruhiger - aber auch steiler. Nach etwa eineinhalb Stunden hat man das Berggasthaus Bleckenau erreicht und kann dort - wenn es geöffnet ist - einkehren. Aktuelle Informationen gibt es hier.
Wer den Hinweg über den Aussichtspunkt Neuschwanstein wählt, kann zurück entlang der Pöllat laufen.
Die Strecke bietet sich vor allem vor dem Hintergrund an, dass es um Schwangau und nahe der Königsschlösser auch einige Bereiche gibt, in denen Hunde nicht erlaubt sind, beispielsweise nahe der Wildfütterung und laut Gemeinde am Bannwaldsee und Schwansee.
Generell sollte man darauf achten, entsprechend auf die Bedürfnisse des Vierbeiners einzugehen und beispielsweise für Hunde mit dünnem Fell bei langen Touren einen Hundemantel mitnehmen. Bei Strecken, die teils über Straßen führen, kann es außerdem sein, dass Streusalz auf dem Asphalt liegt. Hier sollte man den Hund bestenfalls über den Seitenstreifen führen. Weitere Tipps, wie man Haustieren durch den Winter hilft, lesen Sie hier.
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