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Fernpass-Maut in Tirol sorgt für Ärger: Verzicht-Forderung aus Bayern – „müssen gemeinsam planen“

Tirol

Fernpass-Maut in Tirol sorgt für Ärger: Verzicht-Forderung aus Bayern - „müssen gemeinsam planen“

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    In Tirol soll es bald eine Fernpass-Maut geben - in Bayern sorgt das vor allem für Ärger.
    In Tirol soll es bald eine Fernpass-Maut geben - in Bayern sorgt das vor allem für Ärger. Foto: Elke Hötzel, stock.adobe.com (Symbolbild)

    In Tirol wird es bald eine weitere Mautstrecke geben – und dabei wird es sich um einen wichtigen Fernpass handeln. Der ADAC berichtete Anfang 2025 davon, dass diesbezügliche Pläne abgeschlossen seien. Demnach beginnt ab 2027 der Bau eines Scheiteltunnels auf dem Fernpass in Richtung Innsbruck und Italien. Er wird unter der Passhöhe verlaufen, um die Strecke vor Lawinen, Hangrutschen und winterlicher Glätte besser zu schützen.

    Das Projekt wird rund 600 Millionen Euro kosten. Geld, das man in Tirol danach wieder reinholen möchte. Nach der Fertigstellung des Tunnels wird es daher eine Fernpass-Maut geben, was ab 2029 der Fall sein soll. Wer von Deutschland aus Richtung Innsbruck oder Italien fahren will, muss dann 14 Euro für eine Strecke bezahlen, wie der ADAC in seinem Bericht informiert.

    Österreich: Fernpass-Maut in Tirol sorgt in Bayern für Kritik

    Die Pläne aus Tirol treffen in der bayerischen Politik zwar auf Verständnis, aber sorgen auch für Verärgerung. „Ich würde einfach sagen, die Tiroler machen es besser als wir“, wird Stephan Märkl (CSU), Bürgermeister von Grainau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen vom BR zitiert. Grainau liegt am Fuße der Zugspitze und ist einer der Orte, in denen die Einwohnerinnen und Einwohner zunehmend von Staus, Lärm und der Beeinträchtigung durch die Abgase genervt sind. Märkl ärgert sich auch darüber, dass in Tirol regelmäßig Fahrverbote, Dosierampeln und Blockabfertigung genutzt werden. In Deutschland würde das Straßenverkehrsrecht derartige Maßnahmen nicht zulassen.

    Auf dem Fernpass soll außerdem auch nach der Fertigstellung des Tunnels ein Fahrverbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gelten, wie der ADAC berichtet. Ein Gutachten hätte laut dem BR-Bericht gezeigt, dass sich der Schwerverkehr auf dem Fernpass ansonsten verdoppeln würde.

    Auch interessant: Durch den Brenner-Basistunnel sollen Züge bald deutlich schneller von Deutschland nach Österreich und Italien kommen. Zudem gibt es Alternativen zur Brennerautobahn.

    Bedeutet die Fernpass-Maut in Tirol Nachteile für Bayern?

    Märkl ist mit seinen Sorgen und seiner Verärgerung nicht allein. Auch der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) befürchtet, dass die Maßnahmen in Tirol den Verkehr in Bayern zusätzlich belasten könnten. Tunnelbauten, Fahrverbote und Blockabfertigung – alles Maßnahmen, von denen er sich in Bayern zunehmend abgehängt fühlt. Er führte laut dem BR bereits Gespräche mit Tirols Verkehrslandesrat René Zumtobel – und forderte: Tirol sollte auf die Fernpass-Maut verzichten.

    Bisher deutet jedoch nichts darauf hin, dass Tirol seine Pläne ändern könnte. Einige bayerische Kommunalpolitiker hoffen daher auf die neue Bundesregierung in Berlin. „Wir müssen das gemeinsam planen – nicht jeder für sich“, sagte Enrico Corongiu (SPD), Bürgermeister von Mittenwald, dem BR.

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